Welche Daten werden aufgezeichnet?

Der OpenBikeSensor ermittelt eine ganze Menge Daten, die in der Datei zu jeder Fahrt gespeichert werden:

  • Datum und Uhrzeiten
  • GPS-Koordinaten
  • GPS-Zustand, inkl. Genauigkeit und weiteren Zusatzinfos
  • Rohdaten der Einzelmessungen beider Sensoren
  • Gemessener Mindestabstand links und rechts
  • Bestätigungen durch den Knopf am Lenker
  • Batteriezustand
  • ID des Gerätes, Firmwareversion, sowie einige Einstellungen und Eigenschaften des Gerätes

Die veränderlichen Werte werden etwa im Sekundentakt aufgezeichnet, die Abstandsmessungen noch viel öfter, und das auch wenn gerade nichts gemessen oder kein Überholvorgang bestätigt wird. Dies erlaubt die spätere Auswertung und Weiterentwicklung der Auswertungsalgorithmen.

Wie werden die Daten verarbeitet?

Der OpenBikeSensor lädt ganze Fahrten als einzelne Dateien ins Portal hoch. Diese werden importiert, jedoch nur zur Einzelanzeige der jeweiligen Fahrt.

Später werden wir durch verschiedene Verarbeitungsalgorithmen abgeleitete Datensätze aus mehreren Fahrten erstellen. Diese werden wir so weit es geht anonymisieren, um keine Rückschlüsse auf personenbezogene und sensible Informationen zu erlauben.

Die anonymisierten Datenpools sollen dann in eine große gemeinsame Datenbank mit freier und offener Lizenz zusammenfließen.

Warum gibt es mehrere Portale?

Wir wollen Dezentralität der gemessenen Daten ermöglichen. Auf die Portale werden sehr sensible Daten hochgeladen. Durch die freie Wahl des Portals, und damit der Betreiber:in, können alle Nutzer:innen selbst entscheiden, wem sie diese Daten anvertrauen möchten.

In der Portalsoftware wird dann aus den sensiblen Daten ein öffentlicher Datenpool abgeleitet. Die Betreiber:innen einzelner Portale können außerdem Nebenabsprachen mit ihren Nutzenden treffen, welche über die allgemeine Nutzung der hochgeladenen Daten hinausgehen. Dies ist zum Beispiel bei einigen Forschungsprojekten der Fall. Diese Projekte betreiben dann ihr eigenes Portal.

Wie funktionieren Privacy Zones?

Diese Zonen erlauben das Anonymisieren deiner Aufzeichnungen innerhalb bestimmter geografischer Bereiche, zum Beispiel damit nicht öffentlich ist, wo du wohnst.

Du kannst sie im OpenBikeSensor konfigurieren und auswählen, wie sich das Gerät innerhalb dieser Zonen verhalten soll. In Zukunft wird es auch möglich sein, im Portal solche Zonen zu verwalten und die Anonymisierung dort durchführen zu lassen.

Zur Theorie und zum Konzept haben wir einen Artikel als Teil der Dokumentation verfasst.

Woher kennt das Portal den Mindestabstand?

Es gibt keine zuverlässigen Informationen, die zu jeder Straße den gesetzlichen Mindestabstand beim Überholen erkennen lassen. Daher versucht die Portalsoftware den Mindestabstand anhand verschiedener Kriterien zu bestimmen:

  • Beim Import der Straßenzüge wird das OSM-Tag zone:traffic ausgewertet.
  • Fehlt dieses Tag, wird die Zone anhand der einiger anderer Tags geraten, unter anderem am Straßentyp (highway) und der Höchstgeschwindigkeit (maxspeed).
  • Die Zone (rural, also außerorts oder urban, also innerorts) führt dann zum Mindestabstand für die Auswertung.

Die Logik funktioniert momentan nur für Deutschland und alle Länder, in denen die gleichen Bedingungen (innerorts 1,5m und außerorts 2m) gelten.

Wenn eine Straße falsch klassifiziert ist, kannst du sie in der OpenStreetMap korrigieren, indem du das zone:traffic Tag korrekt setzt. Falls viele Straßen in deinem Auswertungsbereich falsch klassifiziert sind, kannst du uns helfen den Rate-Algorithmus zu verbessern, indem du einen Problembericht auf Github schreibst oder im Forum postest.